Jedutenberge
Der Geestrand im Unterweserraum ist mit einer Kette von eigenartigen künstlichen Erdhügeln überzogen.
Diese Hügel werden in den Bremerhavener Stadtteilen Lehe und Wulsdorf auch heute noch ausdrücklich
Jedutenberge genannt.
Die übrigen Erdhügel dieser Gegend werden dagegen zwar landläufig auch noch
als Jedutenberge bezeichnet, sie werden im einzelnen jedoch ortsüblich anders
genannt wie zum Beispiel:
- Löhberg in Schiffdorf-Spaden,
- Paschberg (Osterberg) in Langen,
- Panzenberg in Ellwürden und in Bremen,
- Türlürsberg in Bramstedt
- und Plitenberg in Leer.
Anerkannte Heimatkundler vertreten unterschiedliche Standpunkte in der
Beantwortung der Frage, zu welchem Zweck diese Hügel einmal aufgeworfen
wurden und welchem anderen Zweck sie noch gedient haben mögen,
nachdem der ursprüngliche Zweck weggefallen ist.
Überwiegend wird von ihnen die Meinung vertreten, sie seien
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entweder als Standorte für Wachposten zur Warnung vor See-Überfällen durch die
Wikinger in fränkischer Zeit
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oder als Standorte für Landmarkierungen für die Schiffahrt geschaffen worden.
Dabei wird nicht ausgeschlossen, dass die Standorte für die Wachposten in
fränkischer Zeit später zu Landmarkierungen umfunktioniert wurden.
Diejenigen Heimatkundler, die allein aus der Benennung dieser Hügel als Jedutenberge die
ursprüngliche Zweckbestimmung ableiten wollen, vertreten den Standpunkt, dass diese Hügel
seit alters her Stätten zur Pflege des Jedutenkults gewesen sind. Während für diese
Vermutung, dieser Götzenkult sei bereits in vorchristlicher Zeit hier gepflegt
worden, keine schlüssigen Beweise vorliegen, sind
- das „Jedutengeschrei“ ( Gerüffte, Geruchte ) als unabdingbare
Voraussetzung für das Schreigericht nach dem Sachsenspiegel zur Ahndung
eines auf frischer Tat begangenen Verbrechens
- und
die Anrufung von Jedute um Hilfestellung in Notlagen und bei Gefahr und als
Ausdruck der Bestürzung in außergewöhnlichen Situationen
bis zum Ende des Mittelaters dokumentiert.
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