2. Entstehung der Urlandschaft von Lehe bis zur ersten Besiedelung mit Angaben von Fundstellen zur Ur- und Frühgeschichte


160 000 Jahre

Geschichte der Stadt Lehe

im Zeitraffer

Von einer öden Gletscher-Landschaft zu einer blühenden Stadt


Entstehung der Urlandschaft von Lehe bis zur ersten Besiedlung


1. Geest, Marsch und Moor heute als die drei landschaftsbestimmenden Bodenarte

Lehe liegt auf dem südlichen Ausläufer der Hohen Lieth, dem Geestrücken, der sich heute bis nach Cuxhaven als teils wellige und teils kuppige Hügelkette erstreckt.. Der Boden dieses Geestrückens, somit zugleich auch die Urlandschaft von Lehe, besteht aus den Ablagerungen eiszeitlicher Gletscher, und zwar der Gletscher


der Elster-Eiszeit ( 350 000 bis 250 000 vor unserer Zeitrechnung ) und

der Saale-Eiszeit ( 235 000 bis 125 000 vor unserer Zeitrechnung ).


Die Gletscher dieser beiden Eiszeiten mit einer Mächtigkeit von jeweils durchschnittlich 1000 Metern haben bei ihrem Abschmelzen den Untergrund mit ihrem Geschiebe, den mitgeführten Sand- und Gesteinsmassen, überlagert. Sie bilden bis zu einer Tiefe von durchschnittlich etwa 100 Metern die heutige Geestlandschaft. Diese heute in und um Lehe landschaftsprägende Geestlandschaft ist zeitlich dem mittleren Drittel der Saale-Eiszeit, dem Drenthe-II-Stadium von etwa 200 000 bis 160 000 vor unserer Zeitrechnung, zuzuordnen. Die Ablagerungen aus dem Gletscher dieser letzten Vereisungsphase haben hier die vorhergehenden Ablagerungen, insbesondere die der Elster-Eiszeit, überdeckt.


Auf die Elster- und Saale-Eiszeit folgte zwar als letzte norddeutsche Vereisung die Weichsel-Eiszeit von 110 000 bis 10 000 vor unserer Zeitrechnung, die jedoch nicht bis in das Gebiet des Weser-Elbe-Dreiecks vorgedrungen ist. Die Weichsel-Eiszeit hat somit lediglich klimatisch und nicht durch Ablagerungen auf unser Gebiet eingewirkt. Dasselbe gilt aber auch schon für die Vergletscherung im letzten Drittel der Saale-Eiszeit, dem Warthe-Stadium von etwa 150 000 bis 125 000 vor unserer Zeitrechnung.



Mehr als 160 000 Jahre lang, das ist die Zeit seit dem Ende der letzten Vereisung in unserem Raum, war die Geest hier allein die landschaftsbestimmende Bodenart. Die Geest wandelte sich in diesem Zeitraum durch die Einwirkung von Wind und Wasser und durch die extremen Klimaschwankungen von einer zerklüfteten Sand- und Gesteinswüste in eine überwiegend eingeebnete Heidelandschaft mit Baumbewuchs.



Erst in der Jungsteinzeit vor 5 000 Jahren hatten sich die beiden anderen Bodenarten Marsch und Moor als Ablagerungen auf tiefer gelegene Geestflächen so weit entwickelt, daß man diese Bodenarten ebenfalls eingeschränkt für den Lebensunterhalt der ersten Siedler und für die Tierhaltung nutzen konnte und somit seitdem ebenfalls als landschaftsbestimmend bezeichnen kann.




Die Bildung von Marsch und Moor soll vor etwa 10 000 Jahren begonnen haben. Die Bildung der Marsch war abhängig vom Anstieg des Meereswasserspiegels. Erst als die Gezeitenströme der Weser unser Küstengebiet erreichte, konnten sich die marinen Bestandteile des Wassers auf die niedriger gelegenen Geestflächen ablagern. Die Bildung der Moore war abhängig vom Anstieg des Grundwasserspiegels, weil das Grundwasser in den abflußlosen Senken der Geest-landschaft und an den Rändern zwischen Geest und Marsch den Wuchs bestimmter Pflanzen ermöglichte, deren

abgestorbene und verweste Bestandteile das Flach- und Niedermoor bildeten. Für die Bildung der Hochmoore war dagegen zusätzlich noch Regenwasser erforderlich.


Die Mächtigkeit der Auflagerungen von Marsch und Moor haben jedoch bei weitem nicht die Mächtigkeit der Geest erreicht.




2.1 Heimatkunde des RegBez Stade Bd. I. ( Herausgeber Friedrich Plettke 1909 )

Dr. Schucht

1. Geologie

Dr. Schucht

2. Die Marsch

Dr.C.A.Weber:

Die Moore

Dr.W.O.Focke:

Die Geest


2.2 Heimatkunde des RegBez. Stade ( Herausgeber Holsten / Schablowski 1932 )


2.3 Der Landkreis Wesermünde ( Landkreise in Niedersachsen Band 23 1968 )


Dr. H. H. Seedorf

1. Allgemeine Charakterisierung

Dr. H. H. Seedorf

2.Oberflächen.

Dr. H. H. Seedorf

3.Besiedelung

Dr. H. H. Henrici

Geologie

Erich Malzahn

Unterirdische Lager

Schneeberg/Ullrich

Die Böden

Hans Aust

Steinzeit (auch als Sonderdruck MvM erschienen)

2.4 Geschichte des Landes zwischen Weser und Elbe Bd. I


Karl-Ernst Behre

Die Entstehung des Naturraums u. die formenden Kräfte

Karl-Ernst Behre

Der tiefere Untergrund

Karl-Ernst Behre

Die Bildungen des Eiszeitalters


2.5 Theis (Herausgeber Häßler): Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens 1991


Klaus-Dieter Meyer:

Die geologische Entwicklung im Eiszeitalter

Brigitte Urban

Quartäre Vegetationsgeschichte im nordd. Raum

Hatrtmut Thieme

Alt- und Mittelsteinzeit

Heege/Maier

Jungsteinzeit

Metzler/Wilbertz

Bronzezeit

Hans-Jürgen Häßler

Vorrömische Eisenzeit

Wolfgang Schwarz

Römischr Kaiserzeit

Hans-Jürgen Häßler

Völkerwanderungszeit u. Merowingerzeit



2.6. Manfred Gwinner; Geologische Beschreibung des Stadtgebiets Bremerhaven Geologische Diplomarbeit der TH Karlsruhe 1949


2.7. Kulturlandschaft zwischen Elbe und Weser


Beate-Christine Fiedler: Naturräumliche Gliederung und Landschaftsentwicklung


2.8. Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern (Band 29: Das Weser-Elbe-Dreieck )


Karl-Ernst Behre:

Die Geologie des Weser-Elbe-Raums

Hans Aust:

Die Steinzeit im westl. Elb-Weser-Gebiet

Hans Aust:

Die Bronzezeit im westl.Elb-Weser-Gebiet

H.-J. Häßler

Die vorrömische Kaiserzeit

P. Schmid

Römische Kauserzeit u. Völkerwanderungszeit

H.W. Böhme

Das Land zw, Elb- und Wersermündung v.4.-6. Jhd

K.Weidemann

D.Land zw. Elb-und Wesermündung v.6.-8.Jhd


2.9. Matthias Isecke-Vogelsang: Eiszeit und Landschaft


2.10 Die Stromkaje für das Containerkreuz Bremerhaven


Professor Dr. Agatz u.a

Professor Dr.-Ing. K.P. Wenz

Baudirektor Dipl.-Ing. Lüninghöner



2.11. Nordsee-Zeitung 1948 2.Jahrgang

Bodenuntersuchungen in Bremerhaven


2.12. Jahrbuch Männer vom Morgenstern


Band 16

Die vorgeschichtlichen Denkmäler des Kreises Lehe

Band 46

Geologische Entstehung des Landes Hadeln unter Einbeziehung der Hohen Lieth

Band 55

Laubwaldgenossenschaften ( hier Seite 13 )

Band 68

Die Landschaft im Kreis Wesermünde


2.13. Niederdeutsches Heimatblatt


Nr.70

Gustav Schröder

Menschen vor 12 000 Jahren in Holßel

Nr. 252

Rolf Eggers

Erkenntnisse aus Bohrungen im Leher Raum


2.14. Spurensuche Geschichte ( Herausgeber P. Knoch Verlag Ernst Klett )

Matthias Isecke-Vogelsand: Eiszeit und Landschaft



Rudolf Mark, 2002